Biographie
Kai Festersen wurde am 24.05.62 in Karl-Marx-Stadt geboren, Vater Peter Festersen (Schauspieler, Regisseur, Fotograf, zuletzt Schwerin), Mutter Marianne Barth (Schauspielerin, zuletzt Schwerin).
Nach dem Schulbesuch in Senftenberg und Schwerin (Abitur 1982) war ihm ein unmittelbarer Studienbeginn nicht möglich (Ablehnungen für Journalistik, Philosophie, Theaterwissenschaft) – so hat Festersen neben dem obligatorischen Wehrdienst bis 1985 verschiedene Jobs gemacht: Zeitungsvolontär bei einer liberalen Zeitung, Regieassistent beim Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin unter Christoph Schroth, Job im Naherholungswesen, Organisator des Festumzuges zur 825-Jahr-Feier Schwerin.
Von 1985-89 hat Kai Festersen an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin (Ost), Institut für Schauspielregie, studiert und mit Diplom abgeschlossen.
Von 2007 bis 2014 baute er die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg mit Sitz in Ludwigsburg, der jüngsten staatlich getragenen Ausbildungseinrichtung für Regie, Dramaturgie und Schauspiel, mit auf, zuletzt als Studiengangskoordinator Regie.
Von November 2016 bis Ende Februar 2019 war er Leiter des KBB / Künstlerischer Produktionsleiter am Volkstheater Rostock, bevor er die Betriebsdirektion der Akademie für Theater und Digitalität am Theater Dortmund übernahm. Von dort wechselte er über das KBB des Theater Oberhausen ab Februar 2022 in das KBB des Schauspielhaus Bochum.
Regiearbeiten
In den zurückliegenden 25 Berufsjahren hat Festersen ca. 80 Inszenierungen für verschiedene Theater der alten und neuen Bundesländer Deutschlands erarbeitet. Dabei haben sich qualitative Schwerpunkte seiner Arbeit herauskristallisiert:
die klassische große Komödie (Moliere, Goldoni, Grabbe, Büchner)
die literarische Unterhaltungs-Dramatik sowie Boulevard (Ayckbourne, Spoerl, Exler)
der psychologische Realismus des 20. Jahrhunderts incl. moderner Texte/Uraufführungen (Horvath, Dorst, Koltés, Albee, Bruckner) sowie
das "circensische Kindertheater“ (Lindgren, Fühmann, Fünfeck, Hacks).
Ausbildungstätigkeit/Dozent
Von 2007 bis 2014 baute er die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg mit Sitz in Ludwigsburg, der jüngsten staatlich getragenen Ausbildungseinrichtung für Regie, Dramaturgie und Schauspiel, mit auf, zuletzt als Studiengangskoordinator Regie.
Er betreute Bachelorinszenierungen von Regiestudierenden und unterrichtet im Schauspiel (Szenische Werkstatt, Rollenstudium, Absolventenvorsprechen, Sprache).
Ebenso unterrichtete er an der Akademie für Darstellende Kunst Ulm (Betreuung Diplominszenierung)
Künstlerische Leitung
Neben den Arbeiten als freischaffender Regisseur war Festersen immer wieder Schauspieldirektor bzw. Oberspielleiter, hervorzuheben dabei: am Theater Augsburg unter Peter Baumgardt, an den Bühnen der Stadt Gera/Theater Altenburg-Gera unter Michael Schindhelm und am Oldenburgischen Staatstheater unter Stephan Mettin.
Internetarbeit
Aus Begeisterung für die neuen Medien und wegen des als dringend empfundenen Mangels an zentralen Theaterinformationen im Internet hat Kai Festersen seit Ende der 90er Jahre einen Teil seiner Energie in die Programmierung und redaktionelle Betreuung von Auskunftsstellen für die Theaterwelt investiert – aus diesen privaten Projekten sind die Internetpräsenzen www.theaterkanal.de (im Auftrag des ZDFtheaterkanal, nicht mehr aktiv) und www.theatertexte.de (im Auftrag des Verbandes der Bühnen- und Medienverlage) entstanden. Zuletzt unterstützte er nachtkritik.de beim Konzept und dem Aufbau eines Netzwerkes für die digitale Erweiterung nachtkritik.plus
PR-/Medienarbeit
Seit 2002 ist er von Theaterprojekten bezüglich der Übernahme der PR- und Medien-/Pressesprecherarbeit angesprochen worden
Realisiert hat Kai Festersen folgende Projekte:
Medienarbeit für eine Aufführung von George Tabori, Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in drei Berliner Kirchen (2002)
Medienarbeit für ein Festival der Bundeszentrale für politische Bildung zu den „Weltfestspielen 73“ (2003)
Medienarbeit für ein Projekt über den Tokyoter Giftgasanschlag in der Berliner U-Bahn am Bundeskanzleramt von Kazuko Watanabe (2004)
Betreuung der Onlineausgabe der „Festivalzeitung“, eine das Berliner Theatertreffen begleitende journalistische Publikation im Auftrag der Kulturstiftung des Bundes/Berliner Festspiele (2005)
Kulturmanagement
Aufgrund seiner Emphase für Heinrich von Kleist wurde Festersen für die Jahre 2001 und 2002 gewonnen, die Kleist-Festtage in Frankfurt (Oder) künstlerisch und organisatorisch zu betreuen. Diese Arbeit schloss die künstlerische Verantwortung für das Gesamtprojekt, die Organisation der Abläufe sowie die Finanzplanung ein.
Für die Stadt Hildburghausen hat er ein Konzept für ein barockes Parkfest anlässlich der 250. Wiederkehr der Eröffnung des Stadttheaters erstellt (Konzept, Finanzplan, Organisationsstruktur, personelle Besetzung), dass aufgrund zu hoher Kosten nicht bzw. später ohne seine Beteiligung in reduzierter Form realisiert wurde. (2003/04)
Für die Kurverwaltung Bad Reichenhall hat Festersen ein Nutzungskonzept für das „Theater im Kurgastzentrum“ erstellt mit dem Vorschlag einer Umwidmung in Richtung Variete-/Revue mit einem Alleinstellungsmerkmal, um die überregionale Anziehungskraft zu erhöhen.
Für den Süsswarenhersteller August Storck KG hat er ein Gesamtkonzept für ein betriebsinternes Event erstellt und wurde mit der Realisierung des Konzeptes betraut. (2006)